Angesaugt und Abgetaucht (18.02.2018)

 

Taucher der TSG Augustin fest am BodenTaucher der TSG Augustin fest am Boden  Bild: Stefan Ott

Apnoetraining zum Streckentauchen muss nicht langweilig sein. Streckentauchen im Schwimmbad attraktiv zu gestalten ist keine einfache Sache. Die Tauchsportgemeinschaft Sankt Augustin (TSG-Augustin) bringt mit Hilfsmitteln Abwechslung in den Trainingsalltag.

Apnoe Tauchlehrer Frank Bucher bildet seit 2010 in den Bereichen Statik, Tiefe und Strecke aus. Speziell bei Strecke sind natürlich die Bedingungen in einem Schwimmbad ideal. Aber für die Teilnehmer oft langweilig. Warum nicht mal etwas anders machen und Kreativität mit rein bringen? Gesagt – getan. Mit 20 Saugnäpfen und 15 motivierten Teilnehmern geht es regelmäßig ins Schwimmbadtraining – welches den ein oder anderen auch „mal eben“ in knapp drei Metern Tiefe seinen persönlichen Grenzen näher bringt.

Entspannung am Anfang bringt Erfolg am Ende. Insgesamt vier aktive Phasen werden als Gesamttraining neben dem Eintauchen am Anfang (Wellblechtauchen) und Austauchen (Bahnschwimmen) am Ende des Trainings durchschwommen: Aufbau der Strecke, Streckentauchen, Umbau der Strecke, Rückbau der Strecke. „Wichtig sind Ruhe und Entspannung vor Beginn des Trainings“, so Frank Bucher. „Nur wer entspannt ins Wasser geht, kann beim Thema Apnoe Erfolge feiern“. Die TSG Sankt Augustin beginnt daher Apnoetrainings immer mit einigen kurzen aber intensiven Yogaübungen am Beckenrand.

Dann geht es mit dem eigentlichen Training / Streckentauchen los. Beim Aufbau in Phase Eins tauchen die Teilnehmer nacheinander einen Eimer (Startpunkt) unter Wasser an, nehmen sich einen Saugnapf, platzieren diesen am Beckengrund, tauchen die Bahn zu Ende und Schwimmen an der Oberfläche zurück. Es gilt: ein Saugnapf nach dem anderen in Reihe anzubringen, Abstand zirka ein Meter. Somit verlängert sich die Reihe kontinuierlich, die jeweils am Eimer in dem sich die Saugnäpfe befinden, beginnt.

Aufbau der Trainingsstrecke, bis zu 20 Saugnäpfe fordern die Trainingsteilnehmer. Vorher erklärt Tauchlehrer Frank Bucher die Funktion der Saugnäpfe für sicheren Auf- und Abbau. Später: Begegnung unter Wasser nicht ausgeschlossen – 40 Meter können lang werden.
 
In Phase Zwei beginnt dann das Streckentauchen: die Reihe ist nun zirka 20 Meter lang, von jedem Teilnehmer drei Mal zu durchtauchen, anschließend zurück an der Oberfläche zum Ausgangspunkt. Es folgt Phase Drei: Jeder zweite Saugnapf der Reihe wird entfernt und am Ende der Reihe (die dann auch mal kreuz und quer durch das Becken oder auch an der Beckenwand unter Wasser laufen kann) mit einem Abstand von je zwei Metern angefügt. Auch hier folgt dann das mehrmalige Durchtauchen der Strecke. Diese liegt dann bei zirka 40 Metern ab Startpunkt.

In der Vierten und letzten Phase beginnt der Rückbau am ersten Saugnapf der Reihe. Lösen und die Reihe im Anschluss bis zu Ende durchtauchen, Saugnapf in den Eimer (nun am Ende der Stecke) legen, auftauchen und an der Oberfläche zurück schwimmen. Apnoetraining im Schwimmbad muss also nicht langweilig sein. Mit einfachen Mitteln lässt sich jedes Training auch zu einem Erlebnis für die Teilnehmer machen. Weitere Varianten zum attraktiven Apnoetraining finden sich auf den Webseiten des VDST im Fachbereich Apnoe: http://www.vdst.de/tauchausbildung/ressort-apnoetauchen/ressort-apnoetauchen

Entspannt kommt sicher weiter. Es gilt bei allen Übungen unter Wasser in Reichweite der Saugnäpfe: die Beine werden nicht genutzt. Fortbewegung ausschließlich über das Ziehen mit den Armen und anschließendem Gleiten. Ruhige lange Armzüge und Körperspannung machen es möglich, große Strecken entspannt zu überwinden. Wichtig ist, die Übungen in Ruhe durchzuführen. Auch im Schwimmbad sollte das Thema Sicherheit beim Apnoetraining nicht vernachlässigt werden. Daher immer sicherstellen, dass aktiv tauchende Teilnehmer beim Streckentauchen überwacht und gesichert werden. Mehr Informationen rund um das Tauchen in Sankt Augustin finden sich auf der Webseite des Vereins unter www.tsg-augustin.de sowie bei Facebook und Twitter. (SO)