Unterwasserwelt der Malediven Alle Bilder: Stefan Ott
Male. 14 Taucher der Tauchsportgemeinschaft Sankt Augustin (TSG Augustin) sind Kälte und Karneval im Rheinland entflohen und stattdessen einfach mal auf den Malediven abgetaucht. Die Farbenpracht unter Wasser lässt sich durchaus mit dem bunten Treiben hier zu Lande vergleichen.
Die 8-tägige Tour startete in Frankfurt, über Dubai, um dann knapp 12 Stunden später auf Male, der Hauptstadt der Malediven, anzukommen. Kein anderes Land der Welt schüttet einfach so eine Insel auf um darauf nur einen Flughafen mit einer Landebahn zu errichten. Die Bewohner der Malediven schon. Und statt mit dem Bus ins Hotel zu fahren ging es direkt vom Flughafen aus auf ein sog. Dohni, welches das Beiboot des eigentlichen Reiseziels war: das Tauchsafariboot M/Y Amphibiya.
Tauchsafari hat nichts mit einer Safari durch den Dschungel zu tun. Viel mehr verbirgt sich dahinter ein Schiff, was ausschließlich für Taucher gedacht ist. Mit allem, was der Taucher benötigt: Doppelkabinen, Flaschenfüllanlage, Tauchdeck, Briefingdeck, Salon und – ganz wichtig – ein Sonnendeck. Üblicherweise beginnt der Tag um 6 Uhr mit dem Läuten der Schiffsglocke. Dem zentralen Zeitgeber auf Tauchsafaris. Jeder Tauchgang beginnt mit einem Briefing des Tauchguides bzw. „vereinseigenen Tauchlehrer“ zum Tauchgang, was es zu sehen gibt, wer mit wem im Team taucht, Tauchzeiten und Tiefengrenzen sowie Strömung und Besonderheiten wie Notfallplanung werden besprochen. Dann startet der Tauchertag mit dem „Early Morning Dive“. Da Strömungstauchgänge und Wracktauchgänge nicht ohne entsprechende theoretische und praktische Vorbereitung, vor allem für die Ungeübten, durchgeführt werden sollen, wurden sie durch den anwesenden 2-Sterne TSG Tauchlehrer Ulrich Ludwig anhand eines Unterrichts an Bord in die Gefahren und deren Strategie dagegen vor den Tauchgängen eingewiesen.
Nach der Rückkehr – in der Regel so um die 60 Minuten Tauchgang plus ggf. Anfahrt und Rückweg mit dem Dohni – folgt das Frühstück. Gefolgt von einer Ruhephase. Um dann gegen 11 Uhr den Mittagstauchgang zu starten. Es folgt das wohl verdiente Mittagessen. Und dann – wie sollte es anders sein – wieder etwas Ruhe und Erholung. Gegen 15 Uhr wird erneut die Schiffsglocke geläutet: Zeit für den Nachmittagstauchgang. Gefolgt von einem Nachmittags-Snack nach dem Tauchen und – richtig – Ruhe & Erholung. Alternativ oder ggf. wenn noch alle fit sind folgt je nach Tauchgebiet statt des Nachmittagstauchgangs ein sog. Nachttauchgang, der in der Dämmerung gegen 18 Uhr startet.
Das Besondere hierbei ist, das ein Mittags betauchter Tauchplatz in der Nach so gut wie völlig anders aussieht. Allein schon die Tatsache, dass ohne Tageslicht nur mit Taucherlampen zur Sicht getaucht wird, verleiht dem Ganzen eine ganz eigene Atmosphäre. Hinzu kommt, dass Teile der Tierwelt bereits schlafen und nicht mehr sichtbar, dafür aber andere Arten jetzt erst nachtaktiv und auf der Jagd sind. Eine faszinierende Welt, die man als Taucher auf jeden Fall gesehen haben muss. Auch Pflanzen haben Tages- und Nachzeiten, was man deutlich am „Blühen“ oder eben auch „Schlafen“ sehen kann.
Es folgt das Abendessen und dann der gemeinsame Austausch über das Erlebte des Tages. Bilder werden angesehen, Videos geschaut, Logbücher geschrieben und in geselliger Runde der Tag abgeschlossen. Aber – es ist kein gemütlicher Kneipenabend in erwartetet Form. Gemütlich ja, sehr spät – nein: um 6 Uhr klingt erneut die Schiffsglocke und ruft zum ersten Briefing des Tages für den „Early Morning Dive“. Wohl dem, der wach und fit ist, um sich erneut in der Tiefe von den faszinierenden Eindrücken der maledivischen Unterwasserlandschaft begeistern zu lassen.
Die Taucher der TSG Augustin haben auf der Route vom Süd-Male-Atoll, über das Nord-Ari und Süd-Ari-Atoll bis zum Felidhe-Atoll auf einer Strecke von ca. 175 nautischen Meilen insgesamt 14 Tauchgänge absolviert. Davon zwei Nachttauchgänge und fünf Strömungstauchgänge. Gesichtet wurden Riffhaie, Mantas, Schildkröten, Delfine, Muränen und zahlreiche Fische in allen Formen, Farben und Größen. Auch ein Wrack wurde betaucht. Dazu bleibende Eindrücke von wunderschönen Riffen und einsamen Inseln. Mehr Informationen rund um das Tauchen in Sankt Augustin findet sich auf der Webseite des Vereins unter www.tsg-augustin.de sowie bei Facebook und Twitter. (SO)